
Wir machen irgendwas mit KI. Aber wie fangen wir das überhaupt an? Was sind die Grundvoraussetzungen?
Darüber spricht Christof Layher in seiner neuen Folge vom ChaosHacker-Talk mit Tim Wiegels, der ein Diplom und einen Master in Bioinformatik hat und sich hauptberuflich mit Datenstrategie und Führung beschäftigt. Er war lange in Start ups und hat sich mit Marketing Intelligence beschäftigt, der letzte Job war VP Data bei FREENOW. Jetzt ist er selbstständig und macht „Therapiestunden“ zwischen Management, Marketing und Data Teams.
Datenstrategie kann man nämlich nicht einfach von der Organisation trennen.
Und so eine Datenstrategie, die darf sich auch in Wellen bewegen.
Christof findet es richtig doof, wenn die Strategie nur aus chicen Folienbesteht. Das ist leider das, was Beratungsfirmen gerne anbieten.
Für Tim darf die Strategie auch nicht nur eine Vision sein, sondern muss auch eine Taktik haben. Da gehören auch Ideen zu, welches Tool man jetzt kaufen sollte.
Außerdem muss eine Strategie umsetzbar sein.
Für Tim beginnt das mit der Frage: „Welche Fragen stellt ihr euch jeden Tag?“ Eine Strategie, Data und KI ohne Warum bringt halt nichts.
Er steht total auf North Star KPIs, also die Kennzahlen, die dasBusiness wirklich beeinflussen.
Und dafür braucht es manchmal einen externen Blick. Denn wenn man schon lange im Unternehmen ist, dann kommt man irgendwann an den Punkt, an dem man zu viel Zeit mit politischem Quatsch verwendet.
Da hilft ein frischer Blick von außen. Oft wird man dann auch besser akzeptiert oder kann Dinge anstoßen, die in den Abteilungen schon länger diskutiert werden – wie ein Destillator.
Zur Einführung von KI gibt Tim auch wieder den Tipp: Ohne Use Case keine KI! Alle sind gerade scharf auf das Thema, weil GenAI gekommen ist.Aber wenn man das machen will, dann sollte man es so einsetzen, dass man es auch seiner Oma erklären könnte – und sie würd’sverstehen!
Der zweite Step ist dann, die Daten ordentlich aufzubereiten. Denn wenn man Sche*ße reingibt, kommt auch Sche*ße wieder raus... Viele Unternehmen haben ihre Hausaufgaben halt nicht gemacht und nun werden einfach Pflaster dadrauf geklebt.
Für sowas wie Digitalisierung oder KI braucht man aber auch noch mehr Unterstützung, vor allem das Upper Management. Wenn die kein Interesse an dem Thema haben, dann wird das nie was. Da hilft auch nicht, wenn man einen Chief Data Officer einstellt.
Tim empfiehlt, dass man mit Leuchtturmprojekten arbeitet. Der Use Case dafür sollte dann aber auch aus den eigenen Reihen kommen und nicht vom Tool-Anbieter.
Übrigens ist Tim überhaupt kein Fan von SAP, da gibt’s zwar ne riesigeTool-Auswahl, aber in Realtime miteinander sprechen können die eher nicht...
Übrigens ist das Alles kein endliches Projekt. Tim sieht sich selbst inUnternehmen auch immer nur als Kick-off – danach braucht esjemanden, der den Aufbau im Unternehmen selbst übernehmen will.
00:00:00 Vorstellung Tim Wiegels
00:03:03 Was verbindet Data und Führung?
00:05:11 Strategie vs. Taktik
00:08:28 Strategie muss umsetzbar sein
00:14:11 Externer Blick
00:17:49 First Steps mit KI
00:25:47 Tool-Probleme
00:27:41 Wer beschäftigt sich mit Daten?
00:30:37 Upper Management
00:38:30 Die ersten Use Cases
00:44:55 Data und IT als Service-Abteilung
00:47:03 Tool-Abhängigkeit
00:48:49 Use Cases nutzen
00:51:22 Zwei Fragen an Tim