
Wie geht man mit Widerstand gegen Veränderungen und Silo-Denken um? Was macht man, wenn die Führung nicht glaubwürdig ist? Wie vermeidet man, dass Ineffizienz in Prozessen vollautomatisch mit-digitalisiert wird? Was macht man mit Schatten-IT oder Schatten-AI?
Darüber spricht Christof Layher in seiner Q&A-Folge – ein Sonderformat, um auch die Fragen derjenigen zu beantworten, die diese nicht öffentlich im Podcast stellen wollen.
Vor einigen Wochen hat Christof mit Barbara Lampl über Kulturgesprochen. Doch wie kann man als Mitarbeitender Themen wie Datenkultur und AI adressieren, ohne als Meckerer oder Quertreiber wahrgenommen zu werden?
Christof sagt ganz frech: Am besten erstmal nach nem neuen Job schauen... aber jetzt ehrlich: Im Smalltalk mit Kolleg:innen kann man herausfinden, ob jemand ähnliche Fragen hat und damit die Themen in die Breite bringen, denn oft ist man mit den eigenen Gedanken gar nicht so allein.
Und was macht man, wenn Agilität als Ausrede für fehlende, klare Strukturen und Verantwortlichkeiten genutzt wird? Dabei ist Agilität ja eine ganz klare Verantwortungsverteilung. Hier hilft es, Gegenfragen zu stellen.
Ein großes Problem ist die Entwicklung von Schatten-AI: DasUnternehmensinterne AI-Tool ist noch nicht so weit und dieMitarbeitenden fangen dann einfach an, externe Tools zu nutzen, um halt ihren Job besser machen zu können. Hier helfen Early-Adopter-Programme.
Zu Christof’s Lieblingsthema kam auch eine Frage, denn manchmal werden Prozesse im Unternehmen so digitalisiert, wie sie vorher auch gemacht wurden. Christof empfiehlt, Prozesse dann grundlegend neu zu denken und zu entschlacken, denn Pseudodigitalisierung ist Zeit- und Geldverschwendung.
Manchmal hilft es sogar, den alten Prozess komplett zu vergessen und nur darüber nachzudenken, was passieren muss, damit das Ergebnis erreicht wird.
Das gilt auch für Unterschriften und manuelle Dokumentationsschritte.Hier stellt sich die Frage: Was ist wirklich notwendig anUnterschriften und was war bisher nur da für die Steuerung des Prozesses? Christof empfiehlt, in Content Managementsystemen zu denken.
Und dann erklärt er noch Führung von unten, die hilft nämlich oft,wenn Führungskräfte zwar Digitalisierung predigen, sie selbst aber nicht umsetzen.
Führung bedeutet für Christof: Stellung beziehen und transparent machen. Und das kann man auch bei digitalen bzw. nicht digitalisierten Prozessen tun.
Zum Schluss geht es noch um den Widerstand von Mitarbeitenden gegen Veränderung und neue Tools. Hier sollten Projektmanager einiges an Zeit und Ressourcen einplanen, um aktiv zu kommunizieren, mit den Mitarbeitenden zu sprechen und damit auch ihre Bedenken aus dem Weg räumen zu können.
Kapitel:
00:00:00 Eine neue Q&A-Folge
00:01:42 Datenkultur und Schatten-IT
00:04:07 Agilität als Ausrede für Chaos
00:05:55 Schatten-IT und Mitarbeiterpotential
00:07:26 KI-Tools reichen nicht aus
00:09:44 Prozesse digitalisieren mit Überarbeitung
00:12:55 Unterschriften minimieren
00:14:02 Doppelte Dokumentationsschritte
00:15:45 Digitalisierung wird nicht vorgelebt
00:19:21 Keine Zeit für Kreativität
00:21:53 Widerstand gegen Veränderung
00:24:22 Silos in Unternehmen