
Was hat Verwaltung mit der Life Science-Branche zu tun? Gibt es da Parallelen in Bezug auf Digitalisierung? Und wie geht man mitDatenschutz um?
Darüber spricht Host Christof Layher in der neuen Folge vom ChaosHacker-Talk mit Thorsten Rode, IT-Leiter der Stadt Nettetal. Er hat dort alsSystemadministrator begonnen und ist nun seit 4 Jahren nicht nur für den Bereich IT-Service zuständig, sondern auch für den Bereich E-Government.
Christof hat ein lustiges Zitat über ihn gelesen in Anlehnung an den Claim von Baden Württemberg: Digital hier, aber waren Sie mal in Nettetal?
Doch was verbindet Life Science und Stadtverwaltung?
In beiden Fällen haben wir ein reguliertes Umfeld vor uns, in dem es einige Spielregeln gibt.
Thorsten erzählt, warum und wie Nettetal die Digitalisierung angegangen ist.Denn man muss einen großen Spagat machen, wenn man auf der einen Seite digital sein möchte und gleichzeitig aber auch alleBürger:innen mitnehmen will.
Denn wichtig ist, dass die digitalen Lösungen zusätzliche Kanäle sind. Die 85jährigen Omas und Opas müssen trotzdem noch ins Rathaus gehen dürfen.
Digitalisierung ermöglicht dann aber auch, dass sich Menschen mehr auf genau dieseBeratungsleistungen konzentrieren können.
Außerdem gibt es so mehr Job-Entwicklungsmöglichkeiten in der Stadtverwaltung. Und natürlich hilft die Digitalisierung so auch, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Dabei sieht Thorsten die Bürgerinnen und Bürger als Kunden, ähnlich wie man das als modernes Dienstleistungsunternehmen auch tut.
In der technischen Umsetzung ist das gar nicht so einfach.
Wichtig ist es, keine gläsernen Bürger:innen zu kreieren.
Thorsten gibt da vor allem zu bedenken, dass Regierungen nicht die Möglichkeit haben dürfen, auf Knopfdruck alle Informationen über dieBürger:innen zu bekommen.
Er wagt dazu einen Blick in die Vergangenheit und erklärt, dass es die Nationalsozialisten so noch einfacher gehabt hätten – so etwas darf auf keinen Fall passieren.
Auch beim Einsatz von KI muss man diese Risiken mitdenken.
Gleichzeitig ist es sinnvoll, Themen zu verknüpfen und es den Bürger:innen so einfacher zu machen.
Ein Beispiel:
Jemand zieht um und meldet sich um. Dann kann die Person direkt darauf hingewiesen werden, dass Kita, Schule, Hundesteuer und Müll auch umgemeldet werden müssen.
Auch anonymisierte Datensätze können das Leben in der Stadt noch verbessern, beispielsweise beim Quartiersmonitoring. Eine Siedlung mit alten Häusern und älteren Bewohnern bekommt in Zukunft wahrscheinlich neue Besitzer. So kann man direkt Maßnahmen entwickeln, um die Lebensqualität zu verbessern.
Thorsten gibt den Tipp, Quick Wins bei der Entwicklung zu kreieren, um alle Mitarbeitenden bei der Digitalisierung mitzunehmen.
00.00:00 Vorstellung Thorsten Rode
00:03:33 Interdisziplinäres Team
00:06:55 Risikoabschätzung
00:09:58 Vorteile digitaler Verwaltung
00:16:58 Verknüfung von Daten
00:22:06 Datenmanagement
00:23:59 Umgang mit Datenschutz
00:30:03 Kommunikation mit Bürgern
00:35:58 Anonymisierte Datensätze
00:39:45 Bürgerbeteiligung
00:42:39 Angst vor Veränderung
00:49:06 Zwei Fragen an Thorsten