
Alle Welt redet über AI, aber nur wenige reden darüber, wie es in die Anwendung kommt und welche echten Use Cases es gibt.
Das will Christof Layher ändern!
Deswegen interviewt er in der neuen Folge vom ChaosHacker-Talk Carsten Jasper.
Der ist bei den Charles River Laboratories für die Themen Quality- und Riskmanagement zuständig und hält außerdem noch Trainings bei PTS.
Seinen Schwerpunkt hat er im Bereich Risikomanagement gefunden und verfolgt dort kritisches Denken und einen wissenschaftsbasierten Ansatz.
Sein Credo: Machen, und denken!
Die beiden haben sich in Vorbereitung auf die Folge einen Use Case von ATEM Structural Discovery angeschaut. Die möchten mithilfe von Elektronenmikroskopie Vektoren für die pharmazeutische Industrie prüfen.
Der Füllgrad der Vektoren (also der Viren) ist dabei einQualitätskriterium.
Diesen Füllstand kann man auf einem Bild mit verschiedenen Graustufen nur erahnen, da sich dies im Nanometerbereich befindet.
Doch diese Viren kann man in 3D-Modelle packen und daraus dannsynthetische Daten generieren. Diese hat das Unternehmen per unsupervised learning an die AI gegeben. Daraus ist ein Algorithmus entstanden, der nun die Daten auswerten kann.
So ein AI-Projekt ist jetzt kein klassisches IT-Projekt wie eineERP-Einführung. Es erfordert viel mehr einen forschenden Ansatz, mit dem sich IT-Abteilungen oft schwer tun.
Carsten nennt diese Form der Arbeit einen konstruktivistischen Ansatz, wobei das cross-funktionale Arbeiten auch sehr wichtig ist: Verschiedene Teams bringen verschiedene Blickwinkel ein!
In diesem Projekt z.B. könnte man davon ausgehen, dass unsupervised learning in Kombination mit synthetischen Daten gar nichtvalidierungsfähig ist. Doch hier fängt kritisches Denken an.
Man muss nicht immer den kompletten Weg bis zum Ende verstehen, in der Pharma-Branche ist das allerdings oft der Ansatz.
Doch was passiert in so einer Struktur mit dem Risikomanagement? Carsten arbeitet dann gerne erstmal mit einem Fließtext. DennRisikomanagement ist zum großen Teil ein gesunder Menschenverstand.Klassische Methoden haben alle ihre Daseinsberechtigung, müssen aber nicht immer genutzt werden. Zudem ist ein Freitext oft besser lesbar und verständlich als eine riesige Excel-Liste.
Carsten erzählt zudem von seiner Arbeit als Trainer. Er mag gerneinteraktive Formate, in denen er wieder den Ansatz desKonstruktivismus verfolgt. Damit kombiniert er verschiedeneLernformate und verpackt das Wissen in kleinere Päckchen.
Für ihn ist klar: Auch unsere heutige Welt ist konstruktivistisch!
Die Pharma-Branche kommt aus einer skalierenden, aber einfachstrukturierten Welt, jetzt ist diese Welt chaotisch.
Nur durch innovatives Denken wird Wissen generiert. Und die Mitarbeitenden wollen das auch – man muss ihnen nur den Raum dafür lassen!
00:00:00 Vorstellung Carsten Jasper
00:01:28 AI Use-Case in der Produktion
00:07:49 Konstruktivistischer Ansatz
00:11:55 Critical Thinking
00:17:14 Risikomanagement
00:26:49 Weiterentwicklung und Training
00:35:56 Haltung des Unternehmens
00:43:25 Zwei Fragen an Carsten