Bernadette Speicher arbeitet seit 2019 als Koordinatorin für Familienangebote beim Bunten Kreis Rheinland. Sie hat die Geschwister- und Tatendrangprojekte ins Leben gerufen und erlebt Familien und ihre individuellen Geschichten hautnah. In dieser Folge lässt sie uns teilhaben an ihren oft bewegenden Begegnungen & Erfahrungen.

441 - diese Zahl wird Ramona wohl nie mehr vergessen. So viele Tage dauert es, bis sie endlich die erlösende Nachricht erhält: „Wir haben ein Spenderherz für ihren Sohn Maxime“. 

Der Anruf kommt in einem Moment, in dem niemand damit gerechnet hätte. Es ist Karneval und so fliegt der Zehnjährige Maxime im Superheldenkostüm zur Herztransplantation. Während des Fluges fragt er seine Mutter: „Mama, meinst Du ich bin mit einem neuen Herzen von einem fremden Kind, nicht mehr Maxime, so wie Du ihn kennst, sondern werde anders?"

„Die Mutter soll das Kind noch einmal sehen“, diese Worte wird Janina Bechstedt vermutlich nie mehr vergessen. Ihre Tochter Sophie kam in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt und auch schon vorher gab es etliche Komplikationen. Die Ärzt*innen hatten am Tag nach der Geburt schon eine Pfarrerin organisiert und der Familie Zeit zum Abschied nehmen gegeben. Doch Sophie kämpft sich zurück ins Leben. Für ihre Mutter ist es ein Schlüsselerlebnis. Sie gibt ihre bisherige Arbeit auf und fängt beim Bunten Kreis Rheinland als Veranstaltungsmanagerin an. Ihr Ziel: Eine Aufgabe mit Sinn.

In unserer ersten Folge haben wir die „Frau der ersten Stunde“, Vorstandsvorsitzende Inka Orth, zu Gast. Sie gründete vor über 20 Jahren den Verein „Bunter Kreis Rheinland“. Selbst Mutter eines zu früh geborenen Kindes, erzählt sie, vor welchen Herausforderungen sie damals stand und berichtet darüber, was sie motiviert und bis heute antreibt, Familien mit zu früh geborenen, schwer kranken Kindern und Kindern mit Beeinträchtigung zu unterstützen.