
An einem windigen Herbstmorgen beobachtet Josephine, die kleine Maus, wie sich über den alten Pfützensteg zarte Wasserbilder formen. Der Wind malt kleine Kreise und Wellen in die Pfützen, deren Bewegungen sich im Licht wie Zeiger einer unsichtbaren Uhr drehen. Josephine nennt sie die Winduhr – eine Uhr, die keinen Klang, sondern Bewegung und Gefühl kennt.
Neugierig beginnt sie, die Zeichen der Winduhr zu verstehen. Wenn der Wind aus Osten weht, tanzen die Pfützen in weiten Spiralen; kommt er aus dem Norden, zieht er enge, zitternde Linien, als wäre der Tag unruhig. Josephine erkennt, dass die Winduhr nicht nur die Zeit, sondern auch die Stimmungen des Waldes zeigt – wann es Zeit ist, zu ruhen, aufzubrechen oder einfach zu lauschen.
Mit Kreidesand zeichnet sie feine Ringe um jede Pfütze, um die Tanzrichtung zu beobachten. Ihre Freunde – darunter Emil, die kleine Eule, und der Dachs – helfen ihr, Blätter und Zweige zu platzieren, die an den Stegseiten die Windrichtung „messen“. Gemeinsam bauen sie so einen kleinen Beobachtungsort, an dem der Wind gelesen werden kann wie eine Geschichte.
Doch am nächsten Tag weht ein anderer Wind – kräftiger, schneller, und die Winduhr beginnt, sich selbst zu verändern. Die Blätter lösen sich, die Ringe verschwimmen, und Josephine spürt: Dies ist kein Chaos, sondern der Übergang in etwas Neues. Der Pfützensteg flüstert vom Wandel, den der Wind bringt – und die kleine Maus weiß, dass Teil 2 erst beginnen wird, wenn sie versteht, was die Winduhr ihr wirklich sagen will.
💨 Was erzählen die Zeichen der Winduhr über den Rhythmus des Waldes?
🐭 Wie verwandelt Josephine Wind, Wasser und Bewegung in eine Sprache?
🕰️ Warum zeigt Zeit sich manchmal in Wellen, statt in Zahlen?
Ein stilles, naturpoetisches Märchen über Wandel, Wahrnehmung und das Hören auf die Stimmen, die im Wind verborgen sind.